Der niedersächsische CDA Arbeitskreis Bildung weist auf die mangelhafte Ausstattung unserer Schulen, KiTas und anderer Bildungseinrichtungen hin und fordert sofortige Verbesserungen. Diese sind mit geringem Mehraufwand möglich, der Nutzen für die Allgemeinheit jetzt und später ist offensichtlich.

Schulen, KiTas und andere Bildungseinrichtungen sollen länger geöffnet bleiben als andere Gemeinschaftseinrichtungen (Gastronomie, Einzelhandel). Die Vorschläge der Bundesregierung wollen sogar die doppelte Inzidenz (200 statt 100 pro 100 000 Einwohner) festlegen. Aus Arbeitnehmersicht unterstützen wir dieses Ansinnen, das den Familien und Kindern/Jugendlichen ein Stück Normalität erhält. Allerdings ist dann die öffentliche Hand (Gesetzgeber, Bildungsträger u.a.) auch in der Pflicht, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass gesundheitliche Gefährdungen minimiert werden. Zum Beispiel hält sich eine Lehrerkraft in einer Grundschulklasse mit Kindern aus bis zu 26 verschiedenen Haushalten in einem kleinen Raum auf. Ausgelassen sind dabei Schulbegleit- sowie förderpädagogisches Personal im Alltag (im aktuellen Szenario B wäre es ein Treffen der Lehrkraft mit bis zu 16 verschiedenen Haushalten). Auch abseits von z.B. Klassenräumen entstehen in den Bildungseinrichtungen eine Fülle von weitern Kontakten, sie sind deshalb potenzielle Hotspots der Virus-Verbreitung.

Daher bedarf es eines erheblich gesteigerten Kraftaktes beim Arbeits- und Gesundheitsschutz: Luftfilter und technische Geräte zur Beseitigung der Virenlast, Trennwände und ein zügiges Impfen der Beschäftigten, wie endlich aktuell ab Mai vorgesehen.

Luftfilter sind gerade im Sommer unverzichtbar. Die Argumentation mancher Schulträger und Verwaltungen, dass im Sommer die Fenster für eine Lüftung ausreichen, lehnen wir mit der folgenden Begründung ab: Im Sommer ist der Luftaustausch in Räumen geringer, im Winter geht es durch den Temperaturunterschied fixer. Klar kostet es Geld. Vom Max-Planck-Institut in Mainz wurde eine Selbstbauanleitung für Luftreinigungsanlagen veröffentlicht. Diese kostet ca. 200 Euro pro Raum und wurde als Beispiel in vielen Bildungseinrichtungen schon umgesetzt (https://www.mpg.de/15962809/corona-lueftung-aerosole-luft).

Zwischenzeitlich helfen nur verpflichtende Testungen, um Krankheitsausbrüche schneller zu erkennen, effektiv einzudämmen und eingeschränkte soziale Beziehungen in größeren Gruppen überhaupt möglich zu machen. Nach über einem Jahr sind nun endlich Selbsttests an den Schulen angekommen. Kein Wunder, dass das jetzt auch zu Mehrbelastungen führt und Haftungsfragen bei falschen Testergebnissen aufwirft.

Wir fordern Schulträger und öffentliche Verwaltungen dringend dazu auf, für Abhilfe bei den Mängeln der Testorganisation zu sorgen und nicht die letzte Verantwortung auf die Bildungseinrichtungen und schlussendlich das Personal abzuwälzen.
CDA Niedersachsen fordert bessere technische Ausstattung unserer Bildungseinrichtungen

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